Anfang September des letztes Jahres, als die Coronalage es noch zuließ, machten sich ein paar von uns auf dem Weg ins Allgäu. Endlich mal wieder wandern, draußen übernachten, Bergluft schnuppern und kiloschwere Rucksäcke schleppen – was kann es Schöneres geben?
Nach unserer Ankunft in Pfronten ging es auch direkt schon los. Am ersten Nachmittag liefen wir auf recht gemütlichem Wege nach Jungholz in Österreich. Dort trafen wir ein Lama und ein paar Ziegen, die uns durchs Dorf jagten. Wir beschlossen, einen letzten Aufstieg zum nächsten Kneipp-Kaltwasser-Fußtretbecken zu wagen und dort zu kochen und unsere erste Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Zum Abendessen gab es Couscous und die Aussicht auf den Anstieg, den wir uns für den nächsten Tag vorgenommen hatten. Dieser machte uns am nächsten Vormittag dann auch ganz schön zu schaffen. Wir liefen parallel zu einem Skilift den Berg hinauf. Kurz unterhalb des Gipfels legten wir die Rucksäcke ab und ein Teil der Gruppe machte sich ohne Gepäck auf den Weg nach ganz oben. Nach einer leichten Kletterpartie genossen wir die Aussicht auf die umliegende Landschaft und das schöne Wetter, dann ging es wieder bergab in Richtung Mittagessen.
Allegra startete ihre eigene Radioshow, deren Namen sie ständig selbst wieder vergaß (es beinhaltete auf jeden Fall Oberostallgäueralpenvorland und Gaudi) und es begann eine lustige Lieder-Wünsch-Runde. So liefen wir singend durch das Alpenvorland. Am Abend rasteten wir erneut bei einer Kneippanlage auf einem Spielplatz, an diesem Abend gab es köstliche Nudeln mit Pesto und Petzi stieß noch zu unserer Gruppe hinzu. Nach einem Einkauf am nächsten Morgen sattelten wir unsere Rucksäcke auf und starteten in unseren letzten vollständigen Tag. Das Radio düdelte weiter, das Wetter wurde leider etwas trüber und so bauten wir am letzten Abend tatsächlich doch noch die Kothe auf. Eine gute Idee, denn bereits während des Knüpfens begann es zu regnen. Vorher hatte ein Teil der Gruppe noch einen letzten Gipfel bestiegen, den letzten Gipfel des Alpenvorlands, und wir konnten die „richtigen“ Berge in ihrer ganzen Pracht betrachten.
Am Morgen hatte es wieder aufgehört zu regnen, die Temperaturen waren jedoch deutlich abgekühlter. Wir machten uns an unseren letzten Abstieg und kamen mittags am Bahnhof in Sonthofen an, von dem aus wir unsere Rückreise starteten.
Gut Pfad!
Selin